Jung, blond, weiblich: Die 17-jährige Camio ist ein typisches Mordopfer. Oder etwa doch nicht? Polizeichefin Carnahan kennt ihr Kaff und gibt sich mit Klischees nicht zufrieden. Sie geht jeder Spur nach und wühlt im Privatleben aller Beteiligten, bis die Geheimnisse zum Vorschein kommen . . .
Als Polizeichefin von Buchanan, dem Ort ihrer Kindheit, hat Dove Carnahan schon viel gesehen. Es ist keine kuschelige Gegend: Hier in Pennsylvania liegen vom Kohleabbau verwüstete Landstriche brach, Geisterstädte gammeln vor sich hin, Menschen rackern sich ab oder haben sich längst aufgegeben, Träume welken. Oder verbrennen, wie das tote Mädchen in der vor Jahrzehnten geräumten Siedlung Campbell's Run, das ein entsetzter Farmer in einer glühenden Erdspalte entdeckt. State Trooper Nolan reißt die Ermittlung sofort an sich, doch Chief Carnahan bleibt mit dran. Auf der Suche nach dem Hintergrund der Toten bekommen sie es mit der berüchtigten Truly-Familie zu tun. Kriminell oder arbeitslos, verschworen und zerstritten - die Trulys sind Redneck-Unterschicht der schlimmsten Spielart. Und holen bei der Polizeichefin längst überwunden geglaubte Erinnerungen hervor. Tawni O'Dell hat einen ganz eigenen Erzählton, heiter, ironisch, manchmal poetisch detailverliebt, dann wieder drastisch und haarsträubend. »Wenn Engel brennen« ist ein sardonischer 'psychological thriller', ein pointenreicher Country-Noir und ein literarischer Pageturner über eine zerstörte Gegend und ihre Menschen.