Das Buch spielt im Jahre 1983 und dreht sich um Daniel mit seiner Familie. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und träumt von einem blauen Sakko und einer grauen Hose dazu. Doch daraus wird wohl nichts, denn zufällig belauscht er seine Eltern und ahnt furchtbares. Die Eltern sind pleite und keiner darf davon erfahren. Dafür tun sie wirklich alles, selbst als der Kuckuck an einigen Dingen von ihnen klebt.
Mein Leseeindruck:
Der Autor nimmt den Leser auf eine Reise zurück in die 80iger Jahre, was nicht nur sehr nostalgisch wirkt, sondern bei älteren Generationen Erinnerungen weckt. Familie Hormann ist pleite und versteht es sehr gut, dies nicht nach außen dringen zu lassen. Statt ihre Probleme anzugehen, blenden sie sie völlig aus und genießen weiter ihr Leben. Bei Geldnot pumpen sie sogar ihren Sohn an, der sein Geld für sinnlose Ausgaben hergeben muss. Der Traum vom blauen Sakko dahin, die Konfirmationsfeier aufs Minimum zusammengestrichen und sein Traum, die Schulreise nach Frankreich, wo er seinen Brieffreund treffen wollte, fällt auch ins Wasser. Selbst die Omas dürfen nichts von der Pleite erfahren, sonst würden diese ja das Versagen sehen, was Siegried und Marlene an den Tag legen. Der Kampfwille ist kaum bis gar nicht zu sehen, im Gegenteil. Marlenes Schwester hingegeben lebt in Chicago und unterstützt ihre Schwester, wo sie nur kann. Abgesehen davon erfährt man aber auch viel über das Leben der Großeltern, die damaligen Verhältnisse im Krieg sowie der Zeit danach. Alles in allem eine interessante Familiengeschichte, welche teilweise frustrierend wirkt, da man kein bei den Eltern nicht erkennen kann, dass sie aus ihren Fehlern lernen und endlich mal wirklich eine Strategieänderung finden, aber auch sehr spannend, was die Zeit in den 80iger Jahren angeht. Im Nachwort erfährt man dann, dass der Autor, welcher einen wirklich sehr angenehmen Schreibstil hat, hier seine Familiengeschichte mit Namensänderung niedergeschrieben hat. Abgesehen davon ist die Geschichte zwar mit einer guten Prise Humor geschrieben, aber die Gefühle von Daniel kommen wenig bis gar nicht rüber. Vielleicht aus Selbstschutz bewusst so geschrieben.
Mein Fazit:
Eine interessante Zeitreise in die 80iger Jahre und eine Familiengeschichte, die nicht nur spannend ist, sondern auch nachdenklich stimmt. Am Ende ging es mir fast zu schnell mit der Abhandlung, da hätte es etwas mehr sein können. Ich vergebe dennoch 4 Sterne, da mich das Buch sehr gut unterhalten und mitgerissen hat sowie einen Leseempfehlung, wenn man Familiengeschichten mag.