Das Cover verkörpert die lässige Haltung der Jugend dieser Zeit. Der Titel hatte mich erst auf eine andere Fährte geführt, aber nachdem ich den Roman gelesen habe, verstehe ich die Aussage. Cover und Titel sind für diesen Roman stimmig.
Daniel lebt mit seinen Eltern und seinen drei älteren Geschwistern in Heilshorn, einem kleinen Dorf auf dem Land in der Nähe von Bremen. Der Roman spielt im Jahr 1983. Daniel besucht das Gymnasium und bald geht er zur Konfirmation. Dafür wünscht Daniel sich ein blaues Samtsacco und eine graue Hose aus Flanell und natürlich eine schöne Feier und einige Geldgeschenke. Diese Wünsche und auch der anstehende Schüleraustausch nach Frankreich erfüllen sich nur teilweise. Stattdessen muss Daniel erkennen, dass seine Eltern in großen finanziellen Schwierigkeiten stecken. Aber trotz dieser schwierigen Situation lebt die Familie weiter auf großem Fuß. Den Großmüttern von Daniel werden die finanziellen Probleme verschwiegen und auch gegenüber allen anderen Menschen aus dem Umfeld tun die Eltern so, als wäre alles in bester Ordnung.
Neben dem gegenwärtigen Geschehen wird in Rückblicken über die Vergangenheit beider Familien berichtet.
Beide Familien haben, wie viele andere Familien auch, während und nach dem Krieg große Entbehrungen hinnehmen müssen. Dann kam die Zeit des Wirtschaftswachstums und man verdiente Geld. Dass sich diese Zeiten auch wieder ändern könnten, haben viele nicht bedacht. Ein Irrtum, wie sich immer wieder herausstellt.
Der Autor, Christian Schünemann, hat einen berührenden Roman geschrieben, der allen Anschein nach auch einen autobiographischen Hintergrund hat. Trotz des ernsten Themas gibt es aber auch immer wieder lustige Momente, über die man schmunzeln kann. Für mich ist es ein unterhaltsamer und lesenswerter Roman.