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Schutzzone

Roman. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2019 (Longlist)

(34 Bewertungen)15
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Nach Stationen bei der UN in New York und Burundi arbeitet Mira für das Büro der Vereinten Nationen in Genf. Während sie tagsüber Berichte über Krisenregionen und Friedensmaßnahmen schreibt, eilt sie abends durch die Gänge der Luxushotels, um zwischen verfeindeten Staatsvertretern zu vermitteln. Bei einem Empfang begegnet sie Milan wieder, in dessen Familie sie nach der Trennung ihrer Eltern im Frühjahr 94 einige Monate gelebt hat. Die Erinnerungen an diese Zeit, aber auch Milans unentschiedene Haltung zwischen gesuchter Nähe und schroffer Zurückweisung überrumpeln und faszinieren sie zugleich. Als ihre Rolle bei der Aufarbeitung des Völkermords in Burundi hinterfragt wird, gerät auch Miras Souveränität ins Wanken, ihr Glaube, sie könne von außen eingreifen, ohne selbst schuldig zu werden.

Was bedeuten Vertrauen und Verantwortung? Wie greifen Schutz und Herrschaft ineinander? Wie verhält sich Zeugenschaft zur Wahrheit? Und wer sitzt darüber zu Gericht? Hellsichtig und teilnahmsvoll geht Nora Bossong in ihrem virtuosen Roman diesen Fragen nach - in privaten Beziehungen wie auf der großen politischen Bühne - und setzt den Konflikten der Vergangenheit die Hoffnung auf Versöhnung entgegen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
09. September 2019
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
332
Autor/Autorin
Nora Bossong
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
429 g
Größe (L/B/H)
213/128/35 mm
ISBN
9783518428825

Portrait

Nora Bossong

Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, schreibt Lyrik, Romane und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. Nora Bossong lebt in Berlin.

Pressestimmen

»Man kann die Beweglichkeit nur bewundern, mit der Nora Bossong ihr Thema ausfaltet, den Sinn für das bezeichnende Detail und die schlanken Pointen, mit der sie die innere Welt ihrer Heldin gegen alle Zumutungen der Globalität abfedert. « Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Bossong will den ganz großen Draufblick mit all seinen Vergeblichkeiten vermitteln, will hinter die Begrifflichkeiten wie eben Wahrheit oder Versöhnung kommen. Das ist intellektuell anregend . . . « Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»So rauscht man durch die Zeilen, zeigt sich beeindruckt von einem Text, dem es gelingt, die vertrackte Globalisierung in eine sprachliche Form zu bringen . . . « Thomasz Kurianowicz, DIE WELT

»Wie soll man in diesen Tagen noch Diplomatie betreiben? Die Frage schwebt über Nora Bossongs sprachgewaltigem Roman Schutzzone. Große Fragen, eindrucksvoll beantwortet. « stern

»Dieses Buch ist aktuell im guten, weil produktiven Sinne; hier wird kein sogenanntes Trendthema durchgekaut, hier werden keine Klagelieder über die Ungerechtigkeiten in der Welt angestimmt, dieser Roman enthält keine naive Selbstbestätigungsideologie. . . . Bossongs Text ist eher eine Warnung an Politpropagandisten, Begriffe wie Verantwortung oder Wahrheit allzu leichtfertig zu verwenden. Schutzzone steht zu Recht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, und dem Publikum wäre zu wünschen, dass dieser Roman gewinnt. « Carsten Otte, taz. die tageszeitung

» Schutzzone ist kein Bildungsroman einer jungen Aktivistin, er schildert nicht die Erlebnisse einer starken Frau. Er ist ein Buch der Desillusion. Es gibt keinen versöhnlichen Ausblick. Vielmehr nimmt Bossong ihre Leser auf eine Reise unter die Oberfläche des offiziellen Weltmoraloptimismus mit und knipst dort ein Licht an. Dort in den Gruben und Höhlen leben Gespenster, die Selbstgefälligkeit, das gezielte Verkennen, die falsche Idealisierung. « Thomas E. Schmidt, DIE ZEIT

»Wo andere noch nach der Sprache suchen, mit der sie den Murks der großen weiten Welt erfassen und beschreibenmöchten, hat Bossong sie ebendort gefunden. « Süddeutsche Zeitung

»Nora Bossong findet poetische Bilder für die Dilemmata unserer Zeit. « Frankfurter Rundschau

»Über Details das Große und Ganze erkennen zu können, darin liegt die Chance der Literatur und der Reiz dieses großartigen Romans. « Matthias Schümann, NDR

»Aufs eleganteste verknüpft Nora Bossong Glück und Scheitern auf persönlicher und politischer Ebene; das Leben von Expats , Auslandsmitarbeitern der UN, mit blutigen Konflikten und Genozid in Burundi, der einstigen Kolonie Deutsch-Ostafrika mit einer Beziehungsgeschichte der Gegenwart. « Cornelia Zetzsche, Bayern 2

Bewertungen

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Von Kaffeeelse am 28.02.2021

Ich möchte Euch helfen!

Ein Buch aus der Longlist des Deutschen Buchpreises von 2019. Kann gut sein. Oder auch nicht. Am Anfang dachte ich nur: Was für eine wirre Schreibe! Immer wieder springt die Handlung recht zusammenhanglos zu verschiedenen Geschehnissen im Leben des Hauptcharakters Mira. Und dann diese Sprache. Ellenlange Schachtelsätze. Schwierig zu lesen. Und insgesamt zu sehr gewollt! Denn diese Gestaltung macht dieses Buch in meinen Augen nicht besser, eher viel schlechter! Dann klang es anfangs so, als würde die UNO in den Himmel gehoben werden. Will ich das hören? Nach den damaligen Geschehnissen in Ruanda! Den zähen Verhandlungen damals in der UNO, wo es einzig darum ging die Geschehnisse in Ruanda jetzt Völkermord zu nennen oder halt nicht !?!?!? Und in Ruanda starben Menschen, viele Menschen! Das macht mich heute noch wütend!!! Aber nach und nach ändert sich das Geschriebene. Das Buch wird zu einem Blick auf die Natur des Menschen und einem Blick auf die UNO und ihre Taten, ein nach dem Sinn fragender Blick. Einerseits steckt ja ein guter Gedanke hinter der UNO, andererseits ist es aber auch ein Aufspielen, man darf ja auch die wirtschaftliche Macht des Westens nicht vergessen. Und dann kommt der mit Fehlern behaftete Mensch dazu und seine fehlerhaften Erinnerungen. Hier noch die Verbindung zu Mira und ihren Gefühlen, ihren Gefühlsverirrungen und -wirrungen zu ziehen, ist ebenso ein kluger Gedanke. Insgesamt ist also das Buch thematisch nicht schlecht gemacht. Allerdings stößt man auf diesen Sinn im Buch erst recht spät, etwas zu spät in meinen Augen. Vorher quält man sich durch eher unwegsames und holpriges Terrain. Dennoch kommt eigentlich nichts wirklich Neues und dann die Longlist ??? Bei diesem wirren Aufbau und dann dieser sehr eigenen Sprache. Nun ja. Einigen gefällt dieses Buch ja, also auch der Aufbau. Denn den Inhalt fand ich nach und nach auch gut, er verdient eigentlich vier Sterne. Aber der Aufbau und die sprachliche Gestaltung minimiert leider diese Bewertung. Denn mehr als drei Sterne werden es bei mir hier leider nicht.
LovelyBooks-BewertungVon renee am 04.02.2021
Ein Buch aus der Longlist des Deutschen Buchpreises von 2019. Kann gut sein. Oder auch nicht. Am Anfang dachte ich nur: Was für eine wirre Schreibe! Immer wieder springt die Handlung recht zusammenhanglos zu verschiedenen Geschehnissen im Leben des Hauptcharakters Mira. Und dann diese Sprache. Ellenlange Schachtelsätze. Schwierig zu lesen. Und insgesamt zu sehr gewollt! Denn diese Gestaltung macht dieses Buch in meinen Augen nicht besser, eher viel schlechter! Dann klang es anfangs so, als würde die UNO in den Himmel gehoben werden. Will ich das hören? Nach den damaligen Geschehnissen in Ruanda! Den zähen Verhandlungen damals in der UNO, wo es einzig darum ging die Geschehnisse in Ruanda jetzt Völkermord zu nennen oder halt nicht !?!?!? Und in Ruanda starben Menschen, viele Menschen! Das macht mich heute noch wütend!!! Aber nach und nach ändert sich das Geschriebene. Das Buch wird zu einem Blick auf die Natur des Menschen und einem Blick auf die UNO und ihre Taten, ein nach dem Sinn fragender Blick. Einerseits steckt ja ein guter Gedanke hinter der UNO, andererseits ist es aber auch ein Aufspielen, man darf ja auch die wirtschaftliche Macht des Westens nicht vergessen. Und dann kommt der mit Fehlern behaftete Mensch dazu und seine fehlerhaften Erinnerungen. Hier noch die Verbindung zu Mira und ihren Gefühlen, ihren Gefühlsverirrungen und -wirrungen zu ziehen, ist ebenso ein kluger Gedanke. Insgesamt ist also das Buch thematisch nicht schlecht gemacht. Allerdings stößt man auf diesen Sinn im Buch erst recht spät, etwas zu spät in meinen Augen. Vorher quält man sich durch eher unwegsames und holpriges Terrain. Dennoch kommt eigentlich nichts wirklich Neues und dann die Longlist ??? Bei diesem wirren Aufbau und dann dieser sehr eigenen Sprache. Nun ja. Einigen gefällt dieses Buch ja, also auch der Aufbau. Denn den Inhalt fand ich nach und nach auch gut, er verdient eigentlich vier Sterne. Aber der Aufbau und die sprachliche Gestaltung minimiert leider diese Bewertung. Denn mehr als drei Sterne werden es bei mir hier leider nicht.