Stellt euch vor: Am Ende der Welt, im tiefsten Süden Neuseelands, steht ein winziger Buchladen. Dieser gehört einer Frau mit einer unfassbaren Lebensgeschichte: Ruth Shaw. Sie verlor ihr Kind und ihre große Liebe, segelte jahrelang über den Pazifik, wurde von Piraten überfallen, wegen Glücksspiels verhaftet, arbeitete als Streetworkerin und Köchin für einen Erzbischof. Heute verkauft sie Bücher im abgelegenen Fiordland oder verschenkt sie.
In ihren Memoiren verwebt sie Anekdoten über die Menschen, die ihren Buchladen besuchen, mit den bittersüßen Geschichten aus ihrem abenteuerlichen Leben. Ein Buch über Trauer und Verlust, aber auch über die Liebe zum Leben, zur Welt der Bücher und zur Weite des Ozeans.
Dieses Buch liest sich mal wie ein Krimi, mal wie ein Thriller, und vieles scheint für den Leser fast unfassbar und unglaublich. Shaw hatte aber immer Kraft und Mut in ihrem Leben bewiesen, an den eigenen Träumen festzuhalten.
Persönlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Am Anfang habe ich mich etwas schwer damit getan, weil ich irritiert war durch die Sprünge vom Buchladen in die Vergangenheit.
Es ist ein bisschen so wie mit manchen amerikanischen Liedern: Die Musik ist total stimmungsvoll und mitreißend, aber der Text ist eigentlich ganz traurig. Also, das Buch hat mich sehr gut unterhalten, trotz der schrecklichen Schicksalsschläge. Aber ich denke, die Autorin wollte mit dieser Biografie auch nicht traurig machen. Sie wollte von ihrem Leben erzählen, ihrem Weg zu sich und zur Liebe, ihren Weg zum kleinsten Buchladen Neuseelands.
Fazit: eine lesenswerte und besondere Lebensgeschichte, die mit einem flüssigen und harmonischen Schreibstil überzeugt!