Im Bezug auf die einzelnen Grundsätze der außerplanmäßigen Abschreibungen nach GoB und IFRS bestehen sowohl in den konzeptionellen Grundlagen als auch in den Ausprägungen erhebliche Unterschiede. Insbesondere existiert in Rechtsprechung und Literatur keine einheitliche Auslegung dieser besonderen Grundsätze der Antizipation künftiger Verluste.
Marc Weindel untersucht systematisch die unterschiedlichen Objektivierungskonzeptionen der Verlustantizipation durch außerplanmäßige Abschreibungen bei aktivischen Vermögensbestandteilen nach GoB und IFRS. Aufbauend auf einer Analyse des jeweils zugrunde liegenden Verlustbegriffs arbeitet er heraus, dass gerade die abweichende Akzentuierung allgemeiner Verlustantizipationsprinzipien die konkrete Ausgestaltung der Verlustabschreibungsgrundsätze maßgeblich determiniert. In Abhängigkeit von der Art der Ertragszurechnung entwickelt er einen Konkretisierungsrahmen für außerplanmäßige Abschreibungen von zur Veräußerung gehaltenen Vorräten und zur weiteren Nutzung bestimmten Vermögensbestandteilen und würdigt die im Hinblick auf die Verlustobjektivierung bestehenden Gemeinsamkeiten und Divergenzen in beiden Rechnungslegungssystemen.
Inhaltsverzeichnis
Problemstellung. - Grundsätze ordnungsmäßiger Verlustantizipation im geltenden Bilanzrecht. - Prinzip außerplanmäßiger Abschreibung von zur Veräußerung bestimmten Vermögensbestandteilen des Vorratsvermögens als spezieller Grundsatz ordnungsmäßiger Verlustantizipation. - Prinzip außerplanmäßiger Abschreibung von zur weiteren Nutzung bestimmten Vermögensbestandteilen als spezieller Grundsatz ordnungsmäßiger Verlustantizipation.