Der 14jährige J-4418 lebt in einer strengen Anstalt in einem totalitären Überwachungsstaat, in dem es keinen Namen gibt, keine eigene Meinung, keine Bücher, kein normales Leben.
Es gibt nicht mal Freunde, denn der einzige Vertraute verrät ihn gleich zu Anfang des Buches auf hinterhältige Weise und so quälen ihn seine wiederkehrenden Träume umso mehr, denn er muss sie für sich behalten.
Jede kleine Abweichung wird gerügt und bestraft, die Trostlosigkeit dieser dystopischen Welt ist beklemmend.
Alles beherrschend überragt eine gigantische Pyramide die Welt, von der aus Nimrod der Herrscher seine Untertanen lenkt.
Schon bald stellt sich heraus, dass in dieser Welt einiges nicht stimmt, denn es gibt Mammuts in den Zoos, die USA haben den Zweiten Weltkrieg verloren und Nimrods Wächter haben übermenschliche Kräfte.
Als die geheimnisvolle Namira in der Anstalt auftaucht, ändert sich J-4418's Leben, denn er heißt eigentlich Jason, ist Nachfahre einer Zeitreise- Gilde und muss sich nun dem Widerstand anschließen, um die Welt, wie sie heute ist, zu ändern und zu retten.
Parallel dazu gibt es einen zweiten interessanten Erzählstrang in Japan, in dem der Junge Otaku und die kleine Hana ihr Leben in der Kanalisation fristen, um der Erziehungsanstalt zu entgehen.
Was diese Einschübe mit Jasons Geschichte zu tun haben, erschließt sich erst gegen Ende des Buches.
Die Geschichte ist rasant und spannend erzählt, die Zeitreise- Elemente sind überzeugend und logisch dargestellt und es macht Spass, mit den Protagonisten in die Eiszeit und das alte Ägypten zu reisen.
Der Hintergrund dieser dystopischen Welt ist gut aufgebaut und macht neugierig auf die Ursachen für diese verkehrte Welt.
Ein wenig gefehlt hat mir die Tiefe der Figuren- vieles passiert recht schnell und Jason findet sich relativ gut mit seiner neuen Bestimmung ab. Dass er ohne Training diese Zeitreisen vornehmen kann, scheint mir etwas unglaubwürdig und ich möchte auch die kämpferischen Fähigkeiten der gleichaltrigen Namira anzweifeln.
Auch wirkt der Böse des Romans ein wenig unreif, wenn er Jason konfrontiert, aber vielleicht sehe ich das zu sehr aus erwachsener Sicht.
Abzüglich dieser Kleinigkeiten ist das Buch ein gelungener Auftakt für eine Trilogie, die noch viel Spannung und Action verspricht.