Als Lübbe die Serienkiller-Trilogie angekündigt hat, dachte ich spontan, wir würden hier ein und dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erleben. Der Blick auf den Klappentext hat aber gezeigt, dass dem nicht so ist. Jeder Band hat seine eigene Geschichte und beleuchtet wieder andere Aspekte der Serienkiller-Thematik. Band 1, DIE FRAU DES SERIENKILLERS, hat mir sehr gut gefallen. Damit war klar, dass ich mit DIE TOCHTER DES SERIENKILLERS wieder in die düstere Themenwelt abtauchen wollte..Darum geht's: Jen hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen. Die Tochter eines Serienkillers lebt mit neuer Identität ein glückliches Familienleben. Dann geschehen seltsame Dinge, die auf die Taten ihres Vaters hindeuten. Und Jen selbst hat immer wieder Blackouts....Alice Hunter bestätigt meinen positiven Eindruck. Die Reihe geht stark weiter. Ich mag den Schreibstil der Autorin und die Art und Weise, in der sie die Geschichte erzählt. Der Aufbau der Handlung ist vergleichbar mit dem des Reihenauftaktes. Die Story wird auch hier im Wechsel aus zwei Perspektiven erzählt. Dazu gibt es Passagen, die das Vater-Tochter-Verhältnis beleuchten und weitere Abschnitte, die noch eine zusätzliche mysteriöse Sichtweise liefern. Während die Spannung in Band 1 aber sehr subtil war und sich langsam und unterschwellig aufgebaut hat, ist sie diesmal direkt greifbar und durchweg präsent. Ich war hier wirklich in Sekundenschnelle im Geschehen angekommen und gefesselt. In der Folge bin ich dann förmlich durch die Seiten hindurch gerauscht. Die Story hat einen unglaublichen Sog entwickelt. Ich wollte ständig wissen, wie es weitergeht, was als nächstes passiert und wie sich letztendlich alles auflöst. Die Handlung ist so konzipiert, dass man von Anfang bis Ende miträtseln kann. Es gibt immer wieder Wendungen und ich habe in die unterschiedlichsten Richtungen spekuliert. Ich habe dann auch einen richtigen Verdacht in Bezug auf eine Person entwickelt. Ich konnte die Gedankenknoten aber nicht vollständig entwirren. Es blieb für mich also bis zum Schluss spannend. .Auch DIE TOCHTER DES SERIENKILLERS hat mich überzeugt und hätte fast die Top-Bewertung eingestrichen. Fast. Denn ganz am Ende hat mir das gewisse Quäntchen gefehlt. Da hatte ich auf der letzten Seite irgendwie nochmal einen atemberaubenden Schluss-Twist erwartet. Der ist in dieser Form aber ausgeblieben. Ich habe das Buch zwar nicht mit offen stehendem Mund und Herzrasen zugeklappt, aber die Geschichte ist rund, gut durchdacht, spannend und flott geschrieben..Von mir gibt's eine ¿¿¿¿¿¿¿¿-Leseempfehlung plus Vorfreude auf den dritten Teil.