Ein Viscount per Annonce

"Ein Viscount per Annonce" von Emily Alveston ist ein unterhaltsamer Regency-Roman, der mit Humor und historischen Details beeindrucken kann. Lady Catherine Ruthercombe sieht nur eine Möglichkeit, ihre jüngere Schwester Isabella vor einer Zweckehe zu bewahren. Ihrem Bruder Matthew droht der Schuldturm und an eine aussichtsreiche Mitgift für die Schwestern ist nicht zu denken. Also plant er, einen reichen Ehemann zu suchen, um die finanziellen Probleme der Familie zu lösen. Catherine erklärt sich anstelle von Isabella bereit, einen Kandidaten der Heiratsannoncen zu ehelichen, auch wenn der reiche aber unattraktive Viscount Rickenham nicht ihren Vorstellungen entspricht. Gerade als sie sich mit ihrer Vernunftehe angefreundet hat, tritt ein gutaussehender und junger Gentleman in ihr Leben, der aus seinem Interesse an ihr kein Geheimnis macht. Wie soll sich Catherine nur entscheiden? Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht und auch die Heldin Catherine schließt man schnell ins Herz. Mit ihren 23 Jahren beginnt sie bereits als alte Jungfer zu gelten und so erwartet sie längst keine romantische Liebesheirat mehr. Für ihre Schwester hofft sie noch auf das Gegenteil, also erklärt sie sich bereit, den Plänen ihres Bruders Folge zu leisten. Auf was sie sich eingelassen hat, merkt sie erst, als sie zum ersten Mal Lord Rickenham gegenübersteht und eben nicht vor Liebe zerfließt. Richard hat seine eigenen Gründe, warum er auf eine Annonce und nicht die klassische Brautwerbung zurückgreifen will. Er sieht diese Ehe zunächst auch eher pragmatisch, obwohl ihm Catherine durchaus sehr gefällt. Vernunft oder Gefühl, oder vielleicht beides? Das ist die große Frage in dieser amüsanten Lovestory, in der die Protagonisten langsam zusammenfinden. Die Autorin hat für ihren Roman sehr gut recherchiert und man entdeckt immer wieder kleine Details, die das Buch von anderen abheben und besonders machen. Die sympathischen Charaktere, der Humor und die überraschenden Twists lassen es nicht langweilig werden und so bin ich auch schon sehr neugierig auf Teil 2. Mein Fazit: Ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung und freue mich auf das nächste Buch der Autorin!