Wie so oft in Ingrid Nolls Romanen verschmilzt auch hier die mörderische Energie mit einer großen, weitläufigen Familienbande. Es sind die dunklen Familiengeheimnisse und ganz alltägliche Situationen, die aus relativ normalen Menschen unberechenbare Personen machen. Die einsame Ellen lernt ihren vermeintlichen Halbbruder Gerd kennen, erfährt aber mittels DNA-Test wenig später, dass keinerlei Verwandtschaftsverhältnis besteht, beide sind Kuckuckskinder ihrer Eltern. Nun könnte der Weg für einen zweiten Frühling geebnet sein, wären da nicht weitere Störfaktoren in Form einer alkoholsüchtigen Ehefrau, einer neugierigen Tochter und einer jungen Geliebten, von der Ellen noch gar nichts ahnt ¿Fazit: Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit allerhand Irrungen und Wirrungen irgendwo zwischen Familiendrama und Kriminalroman anzusiedeln. Ein Buch der leisen Töne.