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Femina

Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen

(2 Bewertungen)15
200 Lesepunkte
eBook epub
19,99 €inkl. Mwst.
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Ein großes Buch, das viel mittelalterlichen Staub aufwirbelt!

Sie kämpften gegen Wikinger, vergifteten ihre Feinde und waren Spioninnen - die vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Hof. Dennoch ist es genau dieses Bild einer patriarchalen Gesellschaft, die Frauen unterdrückte, das unsere Vorstellung vom Mittelalter prägt. Es waren Männer, die diese Geschichte schrieben und die Frauen des Mittelalters aus unserem kollektiven Gedächtnis verbannten. Janina Ramirez gibt den Frauen ihren Platz in der Geschichtsschreibung zurück: Sie erzählt von der mächtigen Königin Jadwiga von Polen, der wilden Kriegerin Æthelflæd und der außergewöhnlichen Heilerin Hildegard von Bingen und eröffnet uns so ein buntes Kaleidoskop an verschiedensten weiblichen Lebensrealitäten, die die ganze Vielfalt dieses »dunklen Zeitalters« abbilden.

>Femina< auf aufregende und provokative Weise in die Nebel der Geschichte blicken. « Peter Frankopan.

»Leidenschaftlich, provokativ, brillant - dieses Buch ist ein Feuerwerk, das irgendwie zwischen zwei Buchdeckeln gefangen ist. « Lucy Worsley.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. Februar 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
448
Dateigröße
5,97 MB
Autor/Autorin
Janina Ramirez
Übersetzung
Karin Schuler
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783841232106

Portrait

Janina Ramirez

Janina Ramirez, geboren 1980, ist Kulturhistorikerin, Literatur- und Sprachwissenschaftlerin und Dozentin und Forscherin in Oxford, Winchester und Warwick. Als BBC-Sprecherin und Autorin von zahlreichen Fachartikeln und Sachbüchern vermittelt sie ihre umfangreiche Expertise und begeistert regelmäßig ein großes Publikum. Sie lebt mit ihrer Familie in Woodstock.

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Von Bellis-Perennis am 26.03.2023

Eine Hommage an die Frauen des Mittelalters

Frauen fallen durch ihre Seltenheit auf - die Präsenz des Nichtvorhandenseins Wann immer vom Mittelalter die Rede ist, fällt Einem höfisches Gepränge, scheppernde Ritter, zugige Burgen, da oder dort ein Burgfräulein, das gerettet werden muss und geknechtete Bauern, die Frondienste für ihre Herrscher leisten mussten sowie gotische Kathedralen ein. Frauen kommen wenig vor, denn die Geschichte wird fast ausschließlich von Mönchen geschrieben, und das sind ja bekanntlich Männer. Janina Ramirez geht in diesem Buch der Frage nach, wo denn die Frauen des Mittelalters ihren Platz gefunden haben und warum sie kaum bekannt sind. Dabei fördert sie erstaunliches zutage. Nach einer doch etwas längeren Einleitung macht sie uns mit zahlreichen Frauen, wie der wohl bekanntesten, nämlich Hildegard von Bingen, der polnischen Herrscherin Jadwiga (die eigentlich König von Polen war) oder den Kriegerinnen, die Seite an Seite mit den Nordmännern kämpften. Mit Æthelflæd stellt uns die Autorin eine mächtige Frau vor, die mehrere Jahre umsichtig das Königreich Mercia beherrschte. Janina Ramirez, Kunsthistorikerin, Litertaur- und Sprachwissenschaftlerin, zeichnet ein etwas anderes Bild des Mittelalters, das rund 1.000 Jahre mit dem Ende des Römischen Reiches (476 n.Chr.) bzw. mit dem Ende der Völkerwanderung beginnt und sich bis zur Entdeckung Amerikas erstreckt. Tausend Jahre, in denen zahlreiche Kriege und Krankheiten Europa überziehen, tausend Jahre, in denen großartige Kirchen erbaut werden, um dem Christentum zu seiner Herrschaft und Glanz zu verleihen. Die Autorin nimmt uns zu Ausgrabungen mit, in deren Aufarbeitung so manche Überraschung wartet. So entpuppt sich das Grab eines Kriegers als Grab einer Kriegerin, wie die forensischen Archäologen mithilfe von DNA-Analysen feststellen. Janina Ramirez teilt ihre Frauengestalten in neun Kategorien: 1. Die Macherinnen 2. Entscheidungsträgerinnen 3. Kriegerinnen und Anführerinnen 4. Künstlerinnen und Mäzeninnen 5. Universalgelehrte und Wissenschaftlerinnen 6. Spioninnen und Gesetzlose 7. Könige und Diplomatinnen 8. Unternehmerinnen und Influencerinnen 9. Ausnahmegestalten und Außenseiterinnen Häufig ist es der Zufall, der schriftliche Aufzeichnungen über die Frauen des Mittelalters zutage fördern. Sei es, dass eine Abschrift eines Prozesses, in dem eine Frau angeklagt worden ist, oder sei es, dass Vorschriften über Verhaltensweisen für Frauen entdeckt werden. Gemeinsam haben diese schriftlichen Beweise, dass sie von Männern geschrieben wurden und das, häufig Jahre nach dem Ereignis. Und, man weiß ja, dass Geschichte von Siegern geschrieben wird, in diesen Fällen von Männern, die Verdienst von Frauen gerne negieren und unter den sprichwörtlichen Teppich kehren. Dieses Buch ist eine Hommage an die Frauen des Mittelalters, die vergessen und manchmal sogar bewusst aus der Geschichte entfernt wurden. Das Cover hat mich ein wenig an die weibliche Vulva erinnert. Allerdings wird im Kapitel zu Hildegard von Bingen erklärt, dass dies eine Illustration einer ihrer Schriften ist, die sie kosmische Weltenei genannt hat. Passt aber trotzdem zur geballten Weiblichkeit. Fazit: Dieses penibel recherchierte und fesselnd erzählte Sachbuch Buch ist eine Hommage an die Frauen des Mittelalters, die vergessen und manchmal sogar bewusst aus der Geschichte entfernt wurden. Diesem anderen Blick auf die Frauen des Mittelalters gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Von Lisa Buddensiek am 09.02.2023

Faszinierender Perspektivenwechsel vergangener Zeiten

Dieses fasznierende Sachbuch fesselt von der ersten Seite an und bietet einen spannenden Perspektivwechsel sowie Denkanstöße. Anhand von archäologischen Funden bzw. Ausgrabungen geht sie den Spuren bemerkenswert "moderner" Frauenbiographien nach. Geschichte wird eben immer dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend interpretiert und natürlich auch abhängig von dem, der da gerade interpretiert. Die Autorin plädiert dafür, den Blick zu erweitern und in den Lücken zu schauen, oftmals sind es auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die einen ganz anderen Blickwinkel ermöglichen. Und so erfährt der Leser spannend und wissenschaftlich fundiert von Wikingerkriegerinnen, Hildegard von Bingen, Häretikerinnen, mächtigen Königinnen und zeigt so, wie vielfältig die (früh)mittelalterliche Gesellschaft aller Vorstellungen zum Trotz gewesen sein dürfte.