"Er hat eine Plattform wie ein Quadrat, fast eineinhalb Meter auf jeder Seite, ein gut abgedichtetes Dach, wo selbst bei starkem Regen kein Tropfen durchkommt, und sogar verkleidete Seiten ...Von unserem Hochsitz aus kann man die ganze Welt sehen." Zumindest Körperich und ein Stück Luxemburg können Sanne und Ulrike von ihrem geheimen Treffpunkt aus sehen. Auf ihrem Hochsitz können sie sich besprechen, denn so klein der Ort in der Eifel auch sein mag, es passiert jede Menge. Tote gibt es, einen Banküberfall, einen ominösen Fremden in einem Luxusschlitten, der Bauernhöfe kaufen will, und einen lebhaften Schmuggel über die Grenze zu Luxemburg. Aber so viel Sanne und Ulrike auch beobachten, wer glaubt schon zwei kleinen Mädchen? Also machen sich allein weiter auf die Spur, denn schließlich haben sie das Gespenst mit dem Gewehr gesehen.Beschaulich geht es zu in diesem Krimi von Max Annas. Lange Zeit war mir schleierhaft, wohin die Reise überhaupt gehen wird. Sprachlich ist der Roman allerdings so überzeugend, dass man sich geruhsam zwischen den Kirchgängen der Bewohner und den gemütlichen Ermittlungen des Dorfpolizisten Reiter treiben lassen kann. Stück für Stück erschließt sich dann die Handlung, die ins Jahr 1978 führt und sicher auch die damalige Zeit für den gewissen Charme der Geschichte sorgt. Ein Buch, das ich sehr gern gelesen habe und all denen empfehlen möchte, die Spannung auch mit leisen Tönen mögen.