Nachdem mir der erste Band Meeresfriedhof nicht besonders gut gefallen hat, war ich doch gespannt, was der zweite Band bietet. Normalerweise kann man bei Hörbüchern, die von Uve Teschner und Sandrine Mittelstädt gelesen werden, nur Gutes erwarten, aber aus einem mittelguten Plot konnten sie auch keinen Geniestreich machen. Nun also habe ich die über 12 Stunden zu Ende gelesen und bin doch recht zufrieden. Die Sprecher haben es geschafft, mich bis zum Ende bei der Stange zu halten. Die Geschichte um die Falck-Dynastie jedoch ist sehr verdreht und in die Länge gezogen. Aber immer, wenn man als Hörer glaubt, das wars jetzt, kommt eine neue Wendung, so dass man doch wieder dabeibleibt.
Das zu wenig Geld sehr hinderlich sein kann, ist bekannt, dass zu viel Geld jede Menge Probleme aufwirft, eher weniger. Wenn es dann aber um ein verschwundenes Testament geht, konkret um das der Vera Falck, dann wird es interessant. Veras Sohn Olav und dessen Tochter Sasha bangen um ihr Erbe. Es spielen viele Personen mit beim Poker um diese Erbschaft, es zeigen sich dunkle Hintergründe im Familienleben ebenso wie tollkühne Ideen, diese zu verbergen und mit Geld und Raffinesse doch noch an der Macht zu bleiben.
Was mich etwas genervt hat, war der Versuch, die russischen Gegenspieler unbedingt mit gebrochenem deutschem Dialekt radebrechen zu lassen. Das gefällt mir nicht mal bei meinem Lieblingssprecher Teschner.
Was soll man als Rezensent noch hinzufügen, ohne mit Spoilern anderen den Lese- oder Hörgenuss zu verderben?
Fazit: Unterhaltsamer Krimi, aber kein Geniestreich.