Vorhang auf für den 13. Fall von Honey Driver, Besitzerin des Green-River-Hotels in Bath (-und leider, leider auch ihr letzter)! War der vorige Fall der charmanten und gewitzten Verbindungsfrau des Hotelfachverbands zur Kripo ziemlich schlüpfrig und unterhaltsam, so ist dieses neuerliche Verbrechen, welches Honey jetzt aufklären soll, um Längen spannender, verzwickter und auch gefährlicher: Alles beginnt mit einer Falschmeldung in der Zeitung, in der über den tragischen Tod von Casper St. John Gervais (dem Vorsitzenden des Hotelfachverbands in Bath) berichtet wird, eine unverzeihliche Ungeheuerlichkeit- ist besagter Casper doch quicklebendig! Es stellt sich vielmehr heraus, dass es sich bei dem in Bradford on Avon gefundenen Toten um Capars Halbbruder handelt. Honey soll den Fall auf ausdrücklich persönlichen Wunsch von Casper St. John Gervais hin untersuchen. Ihr Freund, der Chefinspector Steve Doherty, ist schlicht gegen ihr Einmischen, liegt doch der Ort Bradfort nicht im Einzugsgebiet von Bath und gehört damit auch nicht in den Zuständigkeitsbereich der hiesigen Polizei. Honey, wild entschlossen sich nichts vorschreiben zu lassen, ermittelt auf eigene Faust und ahnt weder in welche Schlangengrube sie sich mit ihren Nachforschungen begibt noch in welche Gefahr sie sich bringt, ist doch ein Mann, aus ihres Vaters Vergangenheit, direkt hinter ihr her... Bald kann Honey sich des Gefühls nicht mehr erwehren, dass Casper irgendwie mehr weiß als er zugeben will, und auch Steve scheint ihr etwas zu verschweigen. Und was hat es mit dem äußerst attraktiven, aber undurchsichtigen Dominic Christiansen, der ihr ständig an den Fersen klebt, auf sich? Dass Mary-Jane, eine gute Freundin und Professorin für Parapsychologie, die Dauergast im Green-River-Hotel ist, in einer ihrer berüchtigten Seancen ausgerechnet den Geist von Honeys Vater Edmond Driver, über dessen Vergangenheit selbst ihre Mutter Gloria beunruhigenderweise nicht viel weiß, heraufbeschwört, vereinfacht die Sache keineswegs...---- Jean Goodhind ist, meiner Meinung nach, eine großartige Krimi-Autorin! Mit wie immer viel Sprachwitz, Humor, dennoch äußerst spannungsgeladen, immer neue unvorhersehbare Wendungen in die Handlung einbauend und den Leser damit ein klein wenig in die Irre führend, eine ziemliche Prise Ironie darf natürlich auch nicht fehlen, vermag sie es ihren Protagonisten Leben einzuhauchen und den Leser zu fesseln. Der Schluss kam leider für meinen Geschmack diesmal etwas zu schnell, meiner Meinung nach blieben ein paar Fragen am Ende offen und ungeklärt, was aber dennoch glücklicherweise nicht der Spannung schadet. Leider endet mit Mord unter Brüdern diese tolle Krimireihe um Honey Driver und ihrem Steve Doherty, was ich sehr schade finde, da sie mir sehr viele vergnügliche Lesestunden bereitet hat.