Auftakt einer Krimi-Reihe aus dem Elsass
Major Jules Gabin bekommt es gleich am ersten Tag in seiner neuen Dienststelle mit einem Mord an einer jungen Frau zu tun. Ist die Tote, eine Journalistin, auf eine brisante Story gestoßen oder hat ihr jähzorniger Freund sich nicht beherrschen können? Je tiefer Jules Gabin in diesen Fall eindringt, desto mehr stellt sich heraus, das Motiv für diese Gewalttat muss in der Vergangenheit liegen, gab es doch 1945 einen ähnlichen Fall. Meine Meinung: Eine weitere Krimi-Serie, die von den Rivalitäten zwischen den verschiedenen Polizeidienststellen, die einerseits dem Verteidigungsministerium und andererseits dem Innenministerium angehören, lebt. Auf die Gendarmerie, die sich vorrangig um kleinere Straftaten kümmert, wird gerne herabgesehen, wenn es um Mord geht. Zusätzlichen Konfliktstoff bietet Major Jules Gabin selbst, da er passionierter Rotweinliebhaber ist und von den delikaten Weißweinen, die im Elsass angebaut werden, nur sehr schwer zu überzeugen ist. Auch die deftige Hausmannskost ist dem Feinschmecker von Meeresfrüchten und Fisch, die er aus seiner Heimat dem Nouvelle-Aquitaine kennt, ungewohnt. Doch dank der umtriebigen Herbergsmutter Clothilde lernt er die Elsässer Küche langsam schätzen. Ach ja, Jules Gabin und die Frauen - auch ein konfliktreiches Thema. Gerade der verwöhnten Lilou und ihren ambitionierten Plänen entkommen, bekommt er es mit der ehrgeizigen Untersuchungsrichterin Joanna zu tun. Die Charaktere sind gut angelegt. Der eine oder andere wird sicherlich noch eine Entwicklung durchmachen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Beschreibung von Land und Leuten lassen Sehnsucht nach dem Elsass aufkommen. Gelungen auch das Cover, das die bekannteste Attraktion der Umgebung zeigt: den Storch. Fazit:Ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe, dem ich gerne 4 Sterne gebe.