Die Kernzutaten eines guten Regio-Krimis sind da, sie werden aber zu einem spannenden Fall wohl kaum. Etwas zu amateurhaft insg.
¿Elsässer Verfehlungen¿ ist mein erster Krimi dieser Reihe. Steht zu befürchten, dass es dabei auch bleiben wird.Das Ganze kam mir insg. etwas zu einfach gestrickt. Die ersten zwei Drittel plätscherte die Handlung vor sich her. Einerseits kann man sagen: gemütlich. Andererseits¿ Alle Zutaten eines gelungenen Regio-Krimis waren da: Die Atmosphäre, die auch durch die Vorbereitungen zum Flammkuchenwettbewerb heraufbeschworen wurde, kleine Liebesgeschichten, mal hier mal da. Druidengesellschaft war auch dabei, um etwas Uriges beizutragen, wobei das wirkte auch wie gut angefangen, dann fallengelassen, wie auch das Klettern in den Höhlen, die man erst mit dem Opfer, dann noch mit dem Ermittler unternahm.Aber der Protagonist Jules Gabin riss mich kaum vom Hocker. Die anderen Figuren erschienen viel interessanter, mit mehr Profil usw. Das Erschienen Jules` schwangeren Ex war eher ein Schuss in den Ofen. Vorn erst aufgebauscht, dann am Ende völlig uninteressant aufgelöst. Sein Verhältnis zu der heutigen Freundin zeichnet sich auch eher durch Plattheit aus.Der Fall hat seine Wurzeln in der Vergangenheit, in einem Mord, der damals vor über zwanzig Jahren geschah und nicht als solcher aufgearbeitet wurde. Wer aber hinter den Morden steckt, ist ziemlich durchschaubar. Die Versuche, das Ganze etwas interessanter zu machen, blieben bei den Versuchen, die in meinen Augen eher stümperhaft ausfallen.Apropos stümperhaft. Die Sprache. ¿War¿ ist wohl das Lieblingswort des werten Autors. Es gibt Passagen, in denen von ¿war¿ nur so wimmelt. Jesses. Einfältig in jeder Hinsicht.Fazit: Es war nett, Jules Gabin kennenzulernen. Für meinen Geschmack fiel das Ganze leider zu einfältig und amateurhaft aus.