Das Cover finde ich sehr schön. Und dann hat mich ¿Weitlings Sommerfrische¿ zuallerest deshalb angesprochen, weil ich, wie Weitling auch, in Chieming aufgewachsen bin und mich deshalb an all den Orts- und Personenbeschreibungen und manchen bayerischen Ausdrücken erfreut habe, die im Buch vorkommen. Manche Ausdrücke , wie ¿arschlings¿ für ¿rückwärts¿ waren mir entfallen gewesen, und ich mußte lachen, als sie mir hier wieder begegneten.Aber insgesamt hat der junge Willy ein völlig anderes Leben geführt als ich, ich hätte ihn damals sehr beneidet um seine aufgeschlossenen, intellektuellen Eltern, den Zugang zu Büchern, das Haus am See...Die Zeitreise des alten Richters als Beobachter zurück in seine Jugend finde ich sehr interessant und gut zu lesen.Der philosophische Anteil, wie im Klappentext angekündigt, erschließt sich mir allerdings nicht oder kaum. Aber vielleicht deshalb, weil ich das Buch in der ¿Sommerfrische¿ gelesen habe. Die Idee einer Parallelexistenz finde ich sehr interessant und witzig, und in diesem Fall ist das zweite Leben ja sogar noch etwas schöner, wie beruhigend.Was ich nicht mag, das sind die weisen, alten Männer, also erst der Großvater, dann Weitling selber. Allerdings sind diese nicht soo unerträglich alterweise und klug wie, ich glaube, er hieß Alberto in ¿Sofies Welt¿, sondern liebenswürdiger, weltfremd, verwirrt , humorvoll.Insgesamt hat mir das Buch, das mal ernst, mal humorvoll dahinläuft, sehr gut gefallen.