Wenn »Romantik« nicht nur eine Begleiterscheinung von Kerzenlicht und Kaminfeuer ist, sondern eine epochale Geisteshaltung in der Abgrenzung von Realismus und den Beschränkungen der erfahrenen Welt, dann kann Clemens Brentano getrost als ihr typischer Vertreter gelten. Nie glücklich, in sich ruhend, eins mit sich und frei von Ängsten, versuchte er stets, Leben und Poesie in Einklang zu bringen, und dabei entstand ein Werk geprägt von größten Diskrepanzen: wilde Romanprosa, blendende Lyrik, fromme Erbauungstraktate, witzig-funkelnde Märchenerzählungen. Hartwig Schultz eröffnet mit seinem Buch Zugänge zu allen Bereichen von Brentanos vielgestaltigem Werk.