Eduard Mörike zählt als Lyriker zu den bedeutendsten seiner Zeit. Mit Mozart auf der Reise nach Prag hat er einen Klassiker der Novelle vorgelegt. Sein einziger Roman, Maler Nolten, wird von der Forschung zunehmend gewürdigt. Aber auch mit anderen Werken, dem oft als hermetisch bezeichneten Jezerte-Märchen oder der bisweilen verharmlosten Idylle vom Bodensee, hat Mörike seine Spur in der Geschichte der deutschen Literatur hinterlassen. Das beschauliche Dasein, das er geführt zu haben scheint, hat ihn für manche zum Inbegriff des Grüblers oder sensiblen Spätzeitkünstlers gemacht, obwohl Mörike keineswegs in biedermeierlicher Weltschmerzstimmung aufgegangen ist, wie diese neue und umfassende Darstellung von Leben und Werk überzeugend zeigt.