In den Konzeptionen zur Umwelterziehung wurde die globale Ebene bislang vernachlässigt. Entweder wird Bezug genommen auf die na tionale Ebene umweltpolitischer Rahmenbedingungen. Oder es wer den globale Umweltprobleme und internationale Diskrepanzen im Umweltverbrauch betrachtet und die Lösung in einem Begrenzungs paradigma ohne Beachtung der strukturellen Rahmenbedingungen ge sehen. Eine Weiterentwicklung der inhaltlichen Diskussion um "Nachhaltige Entwicklung und Weltwirtschaftsordnung" erscheint dringend erforderlich und zwar aus mehreren Gründen: - Setzt man an regionalen Umweltproblemen an und vernachlässigt die neue Dimension der globalen Umweltprobleme. kann die- ebenso wie die früher vorherrschenden Orientierungen an den Um weltmedien - zur räumlichen Verlagerung der Umweltprobleme führen: So bedingen Minderungen der regionalen Luftbelastungen durch höhere Schornsteine in Deutschland und Großbritannien Bo den- und Gewässerversäuerung in Schweden. Verschärfungen der Bestimmungen zur Abfallentsorgung in den Industrieländern for cieren Müllexporte nach Osteuropa und in die Dritte Welt. Natio nale Maßnahmen zur Umweltentlastung können so zur Umweltbe lastung in anderen Ländern führen. - Zur Übernahme von Vorreiterrollen im internationalen Umwelt schutz existieren nur geringe Anreize. wenn mit zusätzlichen. die Wettbewerbsfahigkeit gefahrdenden Kosten gerechnet werden muß. ohne daß eine ökologische Erfolgsgarantie gegeben ist. - Abgesehen von der globalen und grenzüberschreitenden Dimensi on ist die neue Qualität der Umweltbelastungen dadurch charakte risiert. daß sie nicht mehr unmittelbar wahrnehmbar sind und den- 9 noch langfristig die Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung er heblich beeinträchtigen. Besonders kraß kann sich dies in zwi schenstaatlichen Konflikten um knapper werdende Ressourcen aus drücken. Hinzu kommt.
Inhaltsverzeichnis
1 Globalisierung der Umweltprobleme. - 2 Ursachen von Umweltbelastung und -übernutzung im Rahmen der Weltwirtschaft. - 2. 1 Unterschiedliche Entwicklungsstufen von Volkswirtschaften. - 2. 2 Nationale Wirtschaftsordnung: Marktabstimmung und Umweltpolitik. - 2. 3 Internationale Wirtschaftsordnung: Internationaler Handel und die Umweltpolitik der Länder. - 3 Lösungskonzepte internationaler Umweltkooperation. - 3. 1 Notwendigkeit und Anforderungen internationaler Umweltkooperation. - 3. 2 Zielbestimmung und Verteilung der Anforderungen nach den Kriterien einer Nachhaltigen Entwicklung . - 3. 3 Kooperative Strategien zur Minderung des Umweltverbrauchs. - 3. 4 Hindernisse internationaler Umweltkooperation und ihre Bedeutung. - 4 Handelspolitik und Umweltschutz unter der Ägide des Freihandels. - 4. 1 Umweltbezogene Handelspolitik im Rahmen der Welthandelsorganisation. - 4. 2 Umweltbezogene Handelspolitik in der Europäischen Union. - 4. 3 Handelspolitische Maßnahmen und ihre Grenzen. - 5 Maßnahmen zur Unterstützung internationaler Umweltkooperation. - 5. 1 Unterstützung der Umweltkooperation durch nationale Vorreiter. - 5. 2 Unterstützung durch Bürgeraktionen. - 6 Resümee. - Verzeichnis der Übersichten. - Zeitschriften.