Schnyder & Meier, Band 4: Dan Weisz, ein international bekannter Thriller-Autor, hält eine Lesung im Zürcher Schauspielhaus - er führt das Publikum mit einer inszenierten Blutlache an der Nase herum, nicht ahnend, dass er kurz darauf brutal zusammengeschlagen wird. Terroralarm in Zürich! Sabine "Beanie" Barras nimmt die Ermittlungen auf - mit Unterstützung von Werner Meier. Geht dieser Anschlag auf das Konto der rechtsradikalen Kreise? Wer hat die mysteriösen Videos ins Internet hochgeladen?Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir durch seine Schlichtheit sehr gut. Die Quitte ist ein Element, das seit Reihenbeginn immer wieder vorkommt. Die Autorin scheint Quitten sehr zu mögen...Dies ist Band 4 einer Reihe, kann aber unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Da ich vor drei Wochen mit dieser Reihe begonnen habe, bin ich ganz in der Schnyder-und-Meier-Welt drin. Ich war sehr gespannt auf den vorliegenden Band. Der Einstieg ist mir dieses Mal aber schwerer gefallen als bei den anderen Bänden. Ich war die Vielzahl der Protagonisten bereits gewohnt, aber nun schien das Ganze noch etwas komplexer zu sein. Doch dann entwickelte das Buch einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte (oder wollte).Die Geschichte beginnt in Jerusalem 1986, spielt dann in der Gegenwart in der Schweiz und in England und endet in Jerusalem 2017. Sabine"Beanie"Barras hat zur Kapo Zürich gewechselt; sie hat ein grosses Problem mit ihren Haaren (ihre Haarpracht, die sie ihrer afrikanischen Verwandtschaft verdankt, ist schwer zu bändigen). Stylingexperimente haben ihren Haaren massiv geschadet und deshalb trägt sie vorübergehend ein Kopftuch. Nicht unbedingt von Vorteil, wenn es plötzlich um Rassismus und Terror geht, da eine kopftuchtragende Frau vielerorts negative Emotionen hervorruft. Obwohl sie neu bei der Kapo Zürich arbeitet, bleibt sie in Kontakt mit ihrem früheren Chef Werner Meier, den sie, ebenso wie den IT-Spezialisten Andi, für ihre Ermittlungen herbeizieht - inoffiziell, versteht sich. Und Werner Meier seinerseits zieht"natürlich"seine Freundin, Zita Schnyder, hinzu, die ihm bei den letzten Fällen schon hilfreiche Tipps gegeben hat (aber leider auch wiederholt in Gefahr geraten ist). Dieses Mal fliegt Zita aus beruflichen Gründen nach London und kann daher gleich ein bisschen im Leben des von ihr so verehrten Autors, der im Koma liegt, recherchieren. Zu Hause versucht Werner, die zwei Jungs und seine Polizeiarbeit gleichzeitig zu managen. Nicht einfach...Terror, Rassismus, Antisemitismus, Geheimnisse, Fake News, Keltengrab - dies sind nur einige der behandelten Themen.Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und hat mich sehr gut unterhalten.Ich habe fast bis zuletzt in puncto Täterschaft im Dunkeln getappt. Kompliment an die Autorin, wie sie all die vielen Details und Einzelgeschichten miteinander verwoben hat.Von mir gibt es 4 Sterne und ich bin bereit für Band 5.