Mary ist Journalistin, schreibt erfolgreiche Reportagen und ist ständig auf Achse. Ihr Leben ist unstet und einsam. Als ihr auf einem Flughafen ein Mann begegnet, den sie zu kennen glaubt, gerät ihr sorgfältig geplanter Alltag in Schieflage. Ihre Vergangenheit, ihre Kindheit holen sie ein. Mary fühlt, dass sie sich ihrem Trauma stellen muss und reist in ihre Heimat Irland.
Das wunderschöne Cover zeigt die raue Küste Irlands und lässt den Betrachter nicht ahnen, was für ein packender, mysteriöser Krimi, ja beinahe Psychothriller sich dahinter verbirgt.
Matthias Moor versteht es exzellent, ein überzeugendes Szenario zu erstellen, mit einer Protagonistin, die aus dem Leben gegriffen erscheint. Mary ist wie ein einsamer Wolf, der sich erfolgreich, aber unnahbar durchs Leben kämpft. Ihre vagen Erinnerungen begleiten sie seit ihrer frühen Kindheit und quälen sie, und man ist sofort gefesselt, als sie sich auf Spurensuche begibt. Seltsame Begegnungen, irreführende Details, mysteriöse Äußerungen, vieles lässt Mary hoffen, aber auch wieder verzagen.
Als Leser ist man gefangen, spürt den Sog und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich, sorgt für Atmosphäre und großes Kopfkino. Man fühlt sich nach Irland versetzt, darf miträtseln und mitfiebern und nach einem schlüssigen Ende auch aufatmen. Ein super spannender Krimi, voller Emotionen und mit reichlich Tiefgang.