Aus: ekz-Informationsdienst, Ursula Homann, 52/09
Barbara Staudigl, Professorin für Allgemeine Pädagogik an der Uni Eichstätt-Ingolstadt, ist das Kunststück gelungen, im Gegensatz zu B. Taureck (ID 6/92) und A. Gelhard (ID 44/05),
das Leben des französischen Philosophen E. Lévinas (1906-1995), so anschaulich zu schildern und seine Philosophie so verständlich darzustellen, dass sicher viele Leser angeregt werden, sich mit Lévinas' Schriften näher zu befassen. Sie weist darauf hin, dass dessen Leben mitgeprägt wurde durch den Holocaust, dem viele seiner Familie zum Opfer fielen. Lévinas' Ethik, erläutert sie, ist weitgehend ein Denken vom Anderen her und basiert auf seiner kritischen Auseinandersetzung mit der abendländischen Tradition, in der der Einzelne bisher nicht nur zu kurz gekommen ist, sondern oft auch wegen seiner Andersheit vernichtet wurde. Man denke nur an die Hexenverfolgung. Die Ausführungen werden ergänzt durch Exkurse, z. B. über "Kritik der Ontologie", "Transzendenz", "Metaphysik" u. a. Dem Anspruch dieser Reihe, "klar-knapp-konkret" zu informieren, wird der Band auch mit seinem Anhang glänzend gerecht.