Romy und Jan müssen diesmal, mit ihren Teams in Bergen und Stralsund, den Tod eines jungen Finanzbeamten aufklären, der leblos auf seinem erst kürzlich erworbenen Boot gefunden wird. Deutet zunächst alles darauf hin, dass dieser Florian Gerber wegen seiner korrupten Machenschaften den Tod fand, wendet sich das Blatt nach zwischenzeitlichem Stillstand des Ermittlungsfortgangs um 180 Grad. Für mich war Schiffsmord ein sehr guter Teil dieser Reihe. Die möglichen Motive und das Leben der möglichen Beteiligten werden von allen Seiten beleuchtet, die Ermittlungen laufen mehr als einmal ins Leere, letztlich schließt sich der Kreis mit Logik um eine Handvoll Menschen. Der Fall ist trotz der Fehlschläge der Ermittler einer der Geradlinigen und wirkt weitaus strukturierter als der ein oder andere Vorgänger-Band, bei dem man vor lauter Menschen und Verdächtigen nach der Hälfte nicht mehr wusste, wer wohin gehört. Ebenfalls als stark empfand ich, dass hier Täter plötzlich auch in eine Opferrolle rutschen und man sich dabei ertappt sie zu bemitleiden, bis man sich ins Gedächtnis ruft, dass sich die Gerechtigkeit einfach über Umwege einen Weg sucht, das Karma zurückschlägt, Mitleid nicht angebracht ist.Die Entführung eines nahstehenden Menschen einer Person aus dem Ermittlerteam fand ich etwas zu gewollt an Dramatik und das Finale war mir ein bisschen zu abrupt, so als wollte die Autorin dann jetzt auch fertig werden. Insgesamt hatte ich aber eine gute Zeit mit dem Buch und vergebe deshalb 4 Sterne.