Thomas Auchter stellt die Beiträge der Psychoanalyse sowohl zur Psychologie und zum Verständnis der Trauer als auch zur Psychotherapie der Trauerkrankheiten dar. Er zeigt, dass die Fähigkeit zum Abschied in der frühkindlichen Separationsphase des Selbst vom mütterlichen Objekt entsteht und dass die dort gemachten Erfahrungen als Blaupause für späteres Trauern dienen. Es wird deutlich, dass Trauern ein natürlicher Prozess ist, der gegebenenfalls durch eine gute Trauerbegleitung erleichtert werden kann. Gravierende Störungen der Trauerarbeit können zu verschiedenen Trauererkrankungen führen, von denen eine der markantesten die Depression ist. Auslöser der Trauer können auch geplatzte Träume, enttäuschte Hoffnungen, zerstörtes Vertrauen, unerfüllbare Wünsche und unstillbare Sehnsüchte sein. Anhand zahlreicher anschaulicher Fallvignetten stellt Thomas Auchter immer wieder den Bezug zwischen Theorie und psychotherapeutischer Praxis her.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Trauer und Verlust Historische und theoretische Grundlagen
Zur kollektiven Geschichte des Trauerns
Psychoanalyse des Trauerns Ein historischer Blick
Zur Phänomenologie der Trauer
Trauer und Tod
Der Tod des anderen
Der eigene Tod Vergänglichkeit und Sterben
Von der Vielfalt der Trauer
»Normale Trauer« Aspekte natürlichen Trauerns
Zur Phänomenologie der »normalen« Trauer
Psychodynamik des Trauerns
Trauerarbeit
Die Fähigkeit zu trauern Entwicklungspsychologische Aspekte
»Geteiltes Leid ist halbes Leid« Psychosoziodynamik des Trauerns
Trauerkultur Rituale und Symbole des Abschieds
»Das Gelächter ist der Hoffnung letzte Waffe« Trauer und Humor
Trauer und Erinnerung
Trauer, Zorn und Aggression
Trauer und Spiritualität
»Gestörte« Trauer Trauerkrankheiten
Gestörte Trauerprozesse und gescheiterte Lösungsversuche
Historische Entwicklung der psychoanalytischen Trauerpathologie
Entwicklungspsychologische Aspekte der Trauerpathologie
Missglücktes Trauern
Das (scheinbare) Fehlen von Trauer »Die Unfähigkeit zu trauern«
Endlose Trauer Melancholie und Depression
Zur Phänomenologie der Depression
Depression und Aggression
Depression als Krankheit des Ich oder des Selbst
Depression als Beziehungskrankheit
Depressionen im gesellschaftlich-kulturellen Kontext
Suizidalität
Tod und Trauer Spezifische Anlässe
Der Tod des Kindes vor dem Tod der Eltern
Der Tod der Eltern
Der Tod des Lebenspartners
Der Tod eines Geschwisters
Trauern über das Altern
»Wohin Worte nicht mehr reichen« Trauma und Trauer
Psychotherapeutische Behandlung krankhafter Trauerreaktionen
Diagnostik pathologischer Trauer
Grundsätzliches zur Psychotherapie von Trauerkranken
Psychodynamische oder psychoanalytische Therapie bei Trauerkranken
Reflexion der Gegenübertragung
Varianten der Behandlung von Trauerkranken
Vom Gelingen des Trauerns Therapeutische Begleitung
Wege aus der Trauer Trauern und Trösten
Trauerbegleitung
Missglückte Tröstung Vertrösten
Trauer und Kreativität
Unaufdringliche Trauerbegleitung innerhalb und außerhalb der Psychotherapie
Wie wird man ein guter Trauerbegleiter (Tröster)?
»Trauer muss sein« Trauer im Beendigungsprozess einer Psychotherapie
Literatur