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Psychotische Störungen greifen tief in den Lebensalltag der Betroffenen ein und belasten ihre Beziehung zu sich selbst und zu anderen. Für die Diagnostik und Therapie von Psychosen ist die Kenntnis ihrer Psychodynamik unverzichtbar. Der Sinn einer Psychose erschließt sich dem Therapeuten, wenn er ernst nimmt, was der psychotisch kranke Mensch zu sagen hat, und er sich von der Beziehung zu ihm berühren lässt. Dabei verweisen die aktuellen Beziehungsformen des Patienten auf biografisch wichtige Erfahrungen. In der vorliegenden Einführung werden die entscheidenden psychoanalytischen Psychosekonzepte vorgestellt, die psychodynamisch relevanten diagnostischen und therapeutischen Dimensionen in einem Mehrebenenmodell zusammengefasst und Konsequenzen für die therapeutische Haltung herausgearbeitet. Zahlreiche klinische Beispiele veranschaulichen und vertiefen die Konzepte.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Einleitung

Psychiatrie, Psychopathologie und Psychodynamik
Psychiatrische Klassifikationen und ihre Grenzen
Psychotische Störungen in der ICD-10
Verstehende Psychopathologie und die Person des psychotisch Erkrankten
Verstehende Psychopathologie und Psychoanalyse
Der psychisch Kranke als Person
Interpersonalität und die Anerkennung des Fremden

Psychoanalytische Psychosetheorien
Die Psychose als Abwehrleistung und Umbau der Realität (mit Freud)
Der Wahn als Projektion von Triebwünschen
Der Wahn als Weltenaufgang
Narzissmus versus Objektbeziehung in der Psychose
Die psychotische Sprache und die Rückkehr zum Objekt
Der schizophrene Konkretismus und die Symbolisierungsstörungen
Der psychotische Umgang mit der Realität

Pathologischer Narzissmus und Beziehungsgestaltung (nach Freud)
Psychogenese und Biogenese sind kein Gegensatz
Die Psychose und der Körper
Die Qualität der psychotischen Objektbeziehungen
Autismus und Psychose
Lernen aus Erfahrung im psychotischen Prozess
Die Verwerfung und die symbolische Ordnung
Sprachgrenzen und Denkgrenzen
Differenz als etwas Lebensnotwendiges Fallbeispiel
Die Bedeutung der Destruktivität in der Psychose
Erfahrungsräume und die Entwicklung der Repräsentation
Der pathologische Narzissmus und die Abwehr der Triangulierung
Die Beziehungsdilemmata und die psychotischen Lösungen
Positivierung als therapeutische Grundhaltung

Bedingungen des psychotischen Erlebens: Ein psychodynamisches Faktorenmodell
Voraussetzungen
Aufbauprinzip

Bedingungsgefüge psychotischer Störungen
Das subjektive Erleben
Die objektivierbaren psychischen Fähigkeiten
Die Qualitäten der Beziehungsangebote

Schlussfolgerungen aus dem Modell
Die Notwendigkeit eines multidimensionalen Verständnisses
Psychodynamische Grundhaltung in der Begegnung mit psychotisch erkrankten Menschen
Beziehungsdynamik und psychotisches Erleben

Psychotherapeutische Arbeit mit psychotischen Patienten
Vor dem drohenden Zusammenbruch der Realitätskontrolle
Der Zwang zur Ökonomie des Gebens Fallbeispiel

Psychotische Residualzustände als Beziehungsabwehr
Umgang mit inneren und äußeren Mauern literarisches Fallbeispiel

Psychotische und nichtpsychotische Anteile der Persönlichkeit
Das Verdecken des psychotischen Anteils der Persönlichkeit durch den nichtpsychotischen
Das Verdecken des nichtpsychotischen Anteils der Persönlichkeit durch den psychotischen

Beziehungsdynamik und Psychopharmakologie
Die Medikamentengabe und die Beziehungsperspektive
Das Medikament als Übertragungsort
Medikament und Selbstwirksamkeit

Engagement in der Psychotherapie Schlussbemerkung

Literatur

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. März 2012
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
141
Reihe
Analyse der Psyche und Psychotherapie
Autor/Autorin
Joachim Küchenhoff
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
186 g
Größe (L/B/H)
212/131/15 mm
ISBN
9783837921106

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Portrait

Joachim Küchenhoff

Prof. Dr. Joachim Küchenhoff, Chefarzt der Kantonalen Psychiatrischen Klinik, CH-Liestal. Professor an der Universität Basel. Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema des Körpererlebens und hat dazu einige Monographien vorgelegt.

Pressestimmen

»Seine Schlussfolgerungen für die psychotherapeutische Arbeit mit psychotischen Patienten zeigen anschaulich, wie eine konsequent um Verstehen bemühte Grundhaltung, die psychodynamisch fundiert ist, den Patienten behutsam und in kleinen Schritten weiterhelfen kann.«
Nina Bakman, Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie 1/2013

»Der Versuch eines erfahrenen, durch viele Aufsätze und Vorträge bekannten Psychoanalytikers, sich nicht nur mit diesem großen Thema zu beschäftigen, sondern die in der Praxis so wichtige Zusammenarbeit mit nicht-psychoanalytischen Therapeuten zu praktizieren und zu reflektieren.«
Elisabeth Troje, PSYCHE 9/2013

»Küchenhoffs Buch Psychose erlaubt eine fundierte, psychoanalytisch orientierte Annäherung an diese Krankheit.«
Norbert Copray, Publik-Forum Nr. 6, 22. März 2013

»In diesem Buch erklärt der Psychiater Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff, was darunter zu verstehen und wie damit umzugehen ist.«
Neues Deutschland, 27. September 2012

»Joachim Küchenhoff weiß kenntnisreich über die Psychose und ihre Ätiologie aus psychoanalytischer Perspektive zu berichten. Dabei widerspricht er der biologischen Psychiatrie nicht und bemüht sich um ein multidimensionales Modell. Zur Illustration greift er auf Fallbeispiele aus der psychoanalytischen Praxis und der Literatur zurück, an denen er die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse gekonnt zu demonstrieren weiß.«
Andreas G. Franke, www.socialnet.de (April 2012)

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