»Man wird belohnt mit einem rasanten und lehrreichen Buch über das Christentum, die Bibelschreibung und den Glauben - und das ist ja eigentlich ein kleines Wunder.«- David Pfeifer, Süddeutsche Zeitung
»Bei Carrère atmen, essen, gestikulieren Paulus und Lukas und reisen rastlos wie moderne Rucksacktouristen durch das römische Reich.«- Christina Lenz, Frankfurter Rundschau
»Die christliche Religion fasziniert ihn derart, dass [Carrère] beschließt, sich zu deren Ursprüngen zurückzubegeben. Das haben vor ihm schon viele getan. Aber niemand so radikal in der Ich-Perspektive und in der Dreieinigkeit von Romanautor, Historiker und Ermittler. Für seine Inspektion nimmt sich der Drehbuchautor mit dem untrüglichen Instinkt für Storys zwei Biografien vor: jene von Paulus, der von vielen als der eigentliche Erfinder des Christentums begriffen wird, und jene von Lukas, dem Reporter der frohen Botschaft . Carrère vergleicht Paulus mit Trotzki und dem Science-Fiction-Autor Philip K. Dick, die frühen Christen mit heutigen Yoga-Adepten, die sich auf Sinnsuche in den Himalaja aufmachen. Die Figur Jesu, des subversivsten Menschen, der je auf Erden gelebt hat , bleibt dabei radikal unterbelichtet. Ein gelehrtes, informatives, kühnes und erhellendes Unternehmen, das versucht zu verstehen, wie das Neue Testament allen voran von Lukas und Paulus im wahrsten Sinne des Wortes geschrieben wurde.« - Kirstin Breitenfellner, FALTER, 08.06.2016
»Phantasievoll haucht Carrère seinem Paulus, Lukas und den zahllosen Nebenfiguren plastisches Leben ein, bis hin zu dem verführerischen, aber trügerischen Eindruck der schlüssigen Rekonstruktion: So könnte es gewesen sein. Entwaffnend ist dabei die exhibitionistische Offenheit, mit der Carrère noch die feinsten Verästelungen des Fühlens und Denkens seines dritten Helden [Lukas], sich selbst, darstellt, wobei er sich mitunter ein wenig im Ton vergreift oder dem Leser allzu intime Dinge mitteilt. Dieses Hinabtauchen ist allerdings notwendig, um die komplizierten Wege zu zeigen, auf denen der Glaube und die Szenen, Bilder, Sätze des Neuen Testaments in der Seele eines Menschen zu wirken beginnen. Auch nach 500 Seiten hat Emmanuel Carrère sein Thema nicht erschöpft, und er lädt den Leser zu weiteren Umkreisungen auf eigene Faust und eigene Gefahr ein.« - Martin Lichtmesz, Sezession, Juni 2016
»Auf eine selten spannende Weise vergleicht Carrère die Entstehung der abendländischen Werte aus apostolischem Geist mit der aktuellen Wertediskussion und lässt dabei kaum ein kritisches Thema aus: Terror, Korruption, Depressionen, Pornographie, alles hat eine Vorgeschichte. Und ist auch dieses polyhistorische Prisma manchmal etwas zu groß und mögen Bibelforscher hier und da Einwände geltend machen: Carrères Buch ist frei von missionarischem Eifer, skeptisch im Ton, dennoch froh in der Botschaft. Die Gründerfiguren des Christentums haben uns nach wie vor viel zu sagen. Emmanuel Carrère gibt ihnen eine Sprache. Sehr lohnende Lektüre, allen Beständen empfohlen.« - Michael Braun, Buchprofile/Medienprofile, Juni 2016
»Und so ist sein Werk auch eine lang gesponnene Erzählung, in der tatsächlich Nachvollziehbares geboten wird. Ein so 'fiktiver' wie 'möglicher' Bericht, der auf den Leser wie eine kostbare Gemäldegalerie wirkt, deren Bilder von all dem träumen, was die Bibelwissenschaftler aussparen müssen, weil ihnen die Quellen fehlen. Carrère muss sich um Belegbares nicht kümmern. Er vertieft sich in die Schriften des Lukas und in die Paulusbriefe, punktet gleichzeitig mit schriftstellerischer Phantasie und Eleganz.« - Christian Heidrich, Christ in der Gegenwart, Mai 2016.
»Emmanuel Carrère formuliert zwar kein politisches Programm, ist aber durchdrungen vom Wunsch nach tieferem Sinn und Gemeinschaft . Die paulinische Dialektik der Weisheit scheint neue Möglichkeiten zu schaffen, den Glauben mit der Philosophie im Gespräch zu halten und damit auch die Gegenwartsliteratur aufregender zugestalten.«Willi Jasper, Der Tagesspiegel, April 2016
»Ein großes Buch. Und es kommt zur rechten Zeit, weil das Thema - Glaube und Religion - vergiftet ist mit Gewalt und Fanatismus. [...] Es ist ein historischer Wälzer mit dem Sound einer lässigen Reportage, aber niemals kokett oder eitel.«- Daniel Haas, ZEIT LITERATUR, März 2016
»Carrère lockt seine Leser in die ferne Zeit und Gesinnungswelt des ersten Jahrhunderts, indem er mit seiner eigenen metaphysischen Sehnsucht und spirituellen Suche beginnt.«- Alex Rühl, SZ, Marz 2016
»Wer gar nichts weiß vom Christentum, der hat mit "Das Reich Gottes" eine ideale Einführung in den Kern einer Weltreligion. Den Gläubigen sät es jede Menge Zweifel, Nichtgläubige mögen sich nach der Lektüre etwas weniger gewiss sein. [ ] Es ist ein Buch, das den Leser in ein Gespräch verwickelt, in ein kompliziertes, tiefsinniges, tage-, wochen-, vielleicht lebenslanges Gespräch.«- Richard Kämmerlings, Die WELT online, März 2016
»Carrère verwickelt den Leser in ein Gespräch. [...] Wer gar nichts weiß vom Christentum, der hat mit diesem Buch eine ideale Einführung in den Kern einer Weltreligion. Den Gläubigen sät es Zweifel und Nichtgläubige mögen sich nach der Lektüre etwas weniger gewiss sein.«- Richard Kämmerlings, Die Literarische Welt, März 2016
»Ein großer narrativer Sog, der dieses Buch wie atemlos antreibt« - Georg Diez, Literatur Spiegel, März 2016
»Ein unglaublicher Streifzug durch das Neue Testament, der einen gefangen nimmt, fasziniert, Lust macht selbst zu lesen. Leser entdecken neue Blickwinkel auf Texte, Briefe und die Evangelien. Das Wichtigste aber ist das Geheimnis des Evangeliums. Anfangs will man ein guter Mensch sein. Aber je mehr man den Menschen nahe kommt, entdeckt man seine eigene Bedürftigkeit und dann beginnt man menschlicher zu werden. Empfohlen überall da, wo Menschen sich mit ihrem Glauben, ihren Zweifeln und der Bibel intensiv auseinandersetzen wollen.« - Dirk Purz, Der evangelische Buchberater, Februar 2016