Die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse hat 15 Buchtitel für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung nominiert. Am 21. März wurde der Preis um 16 Uhr in der Glashalle des Leipziger Messegeländes vergeben - entdecken Sie hier alle Gewinner:innen und Nominierungen.
Gewinnerin in der Kategorie Belletristik: Barbi Markovi
Buch (gebunden)
In Minihorror erzählt Barbi Markovi die Geschichten von Mini und Miki und ihren Abenteuern im städtischen Alltag. Mini und Miki sind nicht von hier, aber sie bemühen sich, dazuzugehören und alles richtig zu machen. Trotzdem oder gerade deswegen werden sie verfolgt von Gefahren und Monstern, von Katastrophen und Schwierigkeiten. Es geht um die großen und kleinen Albträume des Mittelstands, um den Horror des perfekten Familienfrühstücks, um Mobbing am Arbeitsplatz und gescheiterten Urlaub, um den Abgrund, der sich im Alltag öffnet und nicht mehr schließen will. In Minihorror setzt Barbi Markovi den Angstarbeiter*innen unserer Gesellschaft ein Denkmal aus Perfidie und Mitgefühl, bei dessen Lektüre wir uns gleichermaßen ertappt und verstanden fühlen.
Alle Nominierungen in der Kategorie Belletristik
Gewinner in der Kategorie Sachbuch / Essayistik: Tom Holert
Taschenbuch
Statt sich auf kanonische Personen und Ereignisse zu konzentrieren, verarbeitet das Buch die historischen Fliehkräfte und rückt - vermeintlich - weniger einschlägige Akteure und Situationen ins Zentrum. Statt in der Linearität einer ereignishistorischen Erzählung konfigurieren sich die Aufschübe und Aufbrüche des Jahres 1972 so zu schillernden Gefügen kultureller, intellektueller und ästhetischer Zusammenkünfte und Zusammenbrüche. Ein Ausgangspunkt ist die visuelle Kultur der Zeit. Fotografien, Filme, Bücher, Zeitschriften, Werke bildender Kunst handeln von Unabgegoltenem und bezeugen das Denken und Handeln radikaler Zeitgenoss·innen.
Alle Nominierungen in der Kategorie Sachbuch
Gewinnerin in der Kategorie Übersetzung: Ki-Hyang Lee
Buch (gebunden)
Ki-Hyang Lee erhält den Preis für ihre Übersetzung von Bora Chungs »Der Fluch des Hasen«. Dieser entzieht sich jeder literarischen Schublade und verwischt auf einfallsreiche Weise die Grenzen zwischen den Genres, ob magischer Realismus, literarischer Horror, Phantastik oder Speculative Fiction. Es ist der faszinierende Auftritt eines Stars der koreanischen Literatur: fesselnde, unheimliche, hochintelligente Fabeln, die uns mit skurrilem Humor und (manchmal wortwörtlichem) Biss die sehr realen Schrecken und Grausamkeiten unserer modernen Gesellschaften vor Augen führen.