Der Band stellt ein Konzept zur Psychologischen Ersten Hilfe vor, das bei Schadens- und Gefahrenlagen bzw. Katastrophen zum Einsatz kommen kann, um Betroffene und Angehörige in einer solchen Krisensituation unterstützen zu können.
Das öffentliche Bewusstsein für die Sorge um Opfer, Überlebende, Angehörige, Hinterbliebene und Zeugen ist in Deutschland mit Ereignissen wie dem Flugzeugunglück in Ramstein, dem Zugunglück in Eschede und dem sog. Amoklauf in Erfurt gewachsen. Inzwischen wird es als selbstverständlich erachtet, dass nicht nur eine medizinische, sondern auch eine psychosoziale Unterstützung nach derartigen Ereignissen kurzfristig gewährleistet ist. Auch Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei benötigen nach bestimmten Einsätzen psychosoziale Unterstützung.
Der Band bietet einen Überblick über die Auswirkungen von traumatischen Ereignissen, insbesondere nach Schadens- und Gefahrenlagen bzw. Katastrophen. Es werden häufige psychische Beeinträchtigungen, psychische Störungen und relevante Störungsmodelle beschrieben. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Allgemeinbevölkerung und spezifischer Risikogruppen gerecht zu werden, wird ein gestuftes diagnostisches Vorgehen und ein Versorgungsmodell vorgestellt. Die aufgezeigten Interventionen folgen einem inzwischen international verbreiteten Konzept der Psychologischen Ersten Hilfe, welches für den deutschsprachigen Raum adaptiert und ergänzt wurde. Zahlreiche Interventionsbeispiele und konkrete Formulierungsvorschläge veranschaulichen das praktische Vorgehen.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;7 2;Einleitung;11 3;1 Beschreibung;14 3.1;1.1 Definition und Klassifikation von traumatischen Ereignissen;14 3.2;1.2 Traumatische Lebensereignisse in der Lebensspanne;16 3.3;1.3 Kurzfristige Reaktionen;16 3.4;1.4 Häufige psychische Störungen im weiteren Verlauf;17 3.5;1.5 Risiko- und Schutzfaktoren;26 3.6;1.6 Langfristiger Verlauf;29 3.7;1.7 Spezifische Bevölkerungsgruppen;30 4;2 Störungstheorien und -modelle;35 4.1;2.1 Psychophysiologische Annahmen;36 4.2;2.2 Kognitive Theorien;37 4.3;2.3 Theorie der Ressourcenerhaltung;38 5;3 Diagnostik;39 5.1;3.1 Zweistufiges diagnostisches Vorgehen;39 5.2;3.2 Screening-Instrumente;41 6;4 Versorgungskonzepte;43 6.1;4.1 Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland;43 6.2;4.2 Mehr-Ebenen-Modell zur Prävention von Traumafolgestörungen;46 7;5 Intervention;50 7.1;5.1 Frühintervention in der Kritik;50 7.2;5.2 Psychologische Erste Hilfe;54 8;6 Qualitätsstandards und Wirksamkeit;89 9;7 Weiterführende Literatur;91 10;8 Literatur;91 11;9 Anhang;99 12;Karten;111