Beim Besuch einer Tanzaufführung berührt zu werden und sich selbst bewegen zu können: Solche taktilen choreografischen Formate waren bislang nicht Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Dominika Cohn analysiert erstmals deren ästhetische Wahrnehmungsdimensionen jenseits des Visuellen. Dabei macht sie deutlich, dass sowohl die Tradition des Theaters als Schauraum als auch die abendländischen Ästhetikdiskurse auf einem Primat des Sehens beruhen, das mit Machtstrukturen verknüpft ist. Taktile Choreografie verhält sich dazu widerständig, sie praktiziert ein tastendes Denken - und weist in ihrer politischen Dimension feministische, postkoloniale und posthumane Anknüpfungspunkte auf.
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