Stefanie Höfler
Stefanie Höfler, geboren 1978, studierte Germanistik, Anglistik und Skandinavistik. Sie ist Lehrerin und Theaterpädagogin und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort im Schwarzwald. Die Bücher der mehrfach ausgezeichneten Autorin wurden wiederholt für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.Buch (gebunden)
Ada freut sich auf die Schule, aber manchmal zwickt sie die Angst. Stefanie Höfler erzählt von all diesen durcheinander wirbelnden Gefühlen und Stimmungen in vielen berührenden (Alltags-)Episoden, die zu einer großen Geschichte werden. Ob es um kribbelnde Schokokuchengefühle oder blöden Streit geht. Um Wut auf den kleinen Bruder oder die kneifende Eifersucht auf Leila. Um besondere Mama-Ada-Momente, Mut, Vertrauen und die unsterbliche Seele eines Huhns.Philip Waechters zart-poetische Bilder und Comics, voller Witz und Empathie, tauchen in die Tiefen all der widersprüchlichen Gefühle ein.
Interview mit Stefanie Höfler
In Ada habe ich dieses Kind, das ich war, ein bisschen auferstehen lassen
In "Ameisen in Bauch" erzählt die Autorin Stefanie Höfler anhand kurzer Episoden von einem Kinderleben und der Vielfalt kindlicher Gefühle.
Liebe Frau Höfler, das Buch "Ameisen in Adas Bauch" ist eine Sammlung von kurzen Texten, die die ganze Bandbreite kindlicher Gefühlswelten zeigt - wie waren Ihre Gefühle beim Schreiben des Buches?
Beim Schreiben erlebt man die Gefühle nicht direkt mit, ich sitze ja am Schreibtisch und erinnere oder kreiere sie. Aber Erinnerungen an große Gefühle lebhaft abrufen zu können, wenn man welche beschreiben will, ist natürlich schon wichtig. Und da ich ein ziemlich emotionaler Mensch bin, stecken da viele Gefühle, die ich an mir selbst oder anderen beobachtet und teils sehr deutlich zu spüren bekommen habe, drin.
Wie haben Sie selbst die Einschulungszeit erlebt. Waren Sie ängstlich oder konnten Sie es kaum abwarten, in die Schule zu kommen.
Ich war ein sehr ängstliches Kind. Und ich glaube, in Ada habe ich dieses Kind, das ich war, ein bisschen auferstehen lassen, vielleicht zum ersten Mal in einem Text, den ich geschrieben habe. Insbesondere die Wasser-Angst ist total meine Wasser-Angst als Kind. Obwohl ich eine fast manische Wasserratte geworden bin, kann ich die Erinnerung an diese panische Angst vor dem Wasser immer noch absolut abrufen.
Philip Waechter hat das Buch illustriert und erzählt auf der bildlichen Ebene die Geschichte weiter. Haben Sie ein bestimmtes Lieblingsbild?
Ich mag Philips Strich schon lange wahnsinnig gerne und so war es mir eine große Freude, dass er jetzt ein Buch mit mir macht. Lieblingsbilder in Ada habe ich auch, ja. Zum Beispiel das Tentakelbild, als Max im Dunkeln Angst bekommt. Überhaupt mag ich jene Bilder, in denen Philip die Menschen, hier also die Kinder, als klein zeigt inmitten eines großen Drumherums, wie zum Beispiel auch Ada und Max im Rhododendronbusch. Sehr lieb sind mir aber auch die kleinen Beziehungsbilder, besonders von Ada mit ihrer Mutter. Diese Nähe, die sich im Bild nochmal ganz anders erzählt, als ich im Text das vermag.
Und zum Schluss in zwei Sätzen: Was ist das Besondere an "Ameisen in Adas Bauch" für Sie persönlich?
Ich glaube, dass gelungen ist, woran ich erst lange tüfteln und zweifeln musste: Dass hier in kurzen Texten einzelne Episoden aus einem Kinderleben erzählt werden, die für sich stehen können, aber doch auch zusammengelesen ein Ganzes ergeben. Jedenfalls hoffe ich, dass die (vor)lesenden Kinder und Erwachsene das auch so empfinden!