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Kulturpessimismus

Ein Plädoyer

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Die Gefahr, die westlichen Gesellschaften gegenwärtig droht, besteht in der bedingungslosen Affirmation des Vorhandenen.
Autoritär, antidemokratisch, ewiggestrig: Das sind die Attribute, diedem Kulturpessimismus heute angeheftet werden. In einer Welt derglobalisierten Moderne gelten seine Vertreter bestenfalls als Spielverderber. Dass eine kulturpessimistische Haltung auf kritischer Analyse beruht, war zwar noch in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhundertsfür jeden etwa an Adorno geschulten Geist eine Selbstverständlichkeit. Heute aber schließen die Wortführer des Zeitgeists nahezu alles, was sichals »Kultur« ausgibt, unterschiedslos in die Arme und erheben auch dasTrivialste zum schützenswerten Gut. Wenn jede kulturelle Äußerung alssakrosankt gilt, ist Kulturkritik passé. Weil sich unsere Gesellschaft von jeder ernsthaften Form der Kulturkritikverabschiedet hat, begrüßt sie ihren eigenen kulturellen Niedergang alsFortschritt. Doch eine Kultur, die sich nicht mehr selbstverständlich alsbehauptenswert betrachtet, droht sich aufzugeben. In unserem Fallebedeutet dies, hinter die Ideale der Aufklärung - Freiheit, wissenschaftlicheRationalität und Individualismus - zurückzufallen. Alexander Grauversucht, Kulturpessimismus unter den Bedingungen globalisierterWohlstandsgesellschaften als Geisteshaltung zu rehabilitieren, frei vonraunender Geschichtsmetaphysik und nostalgischer Verklärung.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
22. Oktober 2018
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
157
Reihe
zu Klampen Essays
Autor/Autorin
Alexander Grau
Herausgegeben von
Anne Hamilton
Serie hrsg. von
Anne Hamilton
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
220 g
Größe (L/B/H)
191/123/18 mm
ISBN
9783866745827

Portrait

Alexander Grau

Alexander Grau, geboren 1968, studierte an der Freien Universitä t

Berlin Philosophie und Linguistik. Seit 2003 arbeitet er als freier Publizist,

Kultur- und Wissenschaftsjournalist und verö ffentlicht zu Themen

der Kultur- und Ideengeschichte. Seit Juni 2013 verö ffentlicht Alexander

Grau wö chentlich die Kolumne 'Grauzone' bei 'Cicero Online'. Zuletzt ist von ihm erschienen

'Hypermoral. Die neue Lust an der Empö rung' (2018).

Pressestimmen

»Grau gelingt es, den Kulturpessimismus von seiner verklärenden Nostalgie zu befreien und in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen. Der Leser wird auf die Herausforderungen und Entwicklungen eines auseinanderfallenden Kulturbegriffs hingewiesen. «Tano Gerke in: Sezession, Heft Nr. 88, Februar 2019

»Ein kluges Buch. ( ) Alexander Grau legt mit Kulturpessimismus ( ) eine kühle Diagnose vor, grundiert von ein bisschen Wehmut, jedoch ohne Sentimentalität. «Wolfgang M. Schmitt in: Rhein-Zeitung, 14. Januar 2019

»Der Autor hilft, eine Welt zu verstehen, der die gemeinsame Sprache abhandenkommt. «Janina Fleischer in: Hannoversche Allgemeine Zeitung, Beilage »Sonntag«, 12. Januar 2019

»Den anregenden Essay lese, wer wissen will, warum der Kulturpessimismus weiterhin auf verlorenem Posten steht. «Iris Radisch in: DIE ZEIT, 5. Dezember 2018

»Insgesamt ist Graus Plädoyer aber aufgrund seines Gedankenreichtums sehr anregend und zum größten Teil gut lesbar. «Holger Moos in: Buchblog Rosinenpicker (goethe. de), Februar 2019

»Ein Buch, über das sich ( ) trefflich diskutieren lässt. «CORPS Deutsche Corpszeitung, Ausgabe 1/2019

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